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Lebensmittelanalytik 28 www labo de 11 2024 Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO nutzen zwei Milliarden Menschen weltweit Trinkwasser das mit Fäkalien verunreinigt ist Auch in Deutschland enthalten 3 6 % der untersuchten Trinkwasserproben diese Keime Das führt zu erheblichen Gesundheitsrisiken sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen sowie Umweltproblemen Der Zugang zu sauberem sicherem Trinkwasser ist daher von hoher Bedeutung und auch eines der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen Die Analyse der Wasserqualität erfolgt normalerweise durch mikrobiologische Labortests bei denen Proben kultiviert werden um das Vorhandensein und die Menge der Bakterien zu bestimmen Der Nachweis ist sehr zeitaufwendig oft 18 bis 24 Stunden und erfordert spezialisierte Labors und Personal In dem interdisziplinären Projekt „Realtime Indication of Faecal Pigments in Freshwater“ RIFF arbeiten Forscher und Forscherinnen an einer neuen Methode die eine schnellere und genaue Überwachung möglich macht Sie wollen erstmals Fäkalindikatorpigmente FIP für die Wasseranalyse vor Ort verwenden „FIPs sind chemische Stoffe die in Fäkalien enthalten sind und als Indikatoren für Verunreinigungen im Wasser dienen können“ erklärt Swayam Prakash Postdoc und Koordinator des Projekts an der BAM Das Forschungsteam arbeitet an einem Sensor-Prototyp der FIP im Spurenbereich nachweisen kann also in sehr geringen Konzentrationen Dazu entwickeln die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine spezielle Filtermembran und kombinieren sie mit einem mikrofluidischen Chip Zur Messung und Auswertung der Ergebnisse soll ein Smartphone dienen Der Nachweis erfolgt mittels Fluoreszenzverstärkung Wenn sich FIP in der Membran anreichern wird ein stärkeres Fluoreszenzsignal also ein helleres Leuchten registriert So könnte die Trinkwasserqualität direkt vor Ort in Echtzeit ermittelt werden Neben dem Einsatz für Trinkwasserquellen sollen auch Analysen von Badegewässern mit dem Gerät möglich sein Darüber hinaus soll eine automatisierte Methode entwickelt werden die Störsignale bzw Messfehler durch natürliches gelöstes organisches Material DOM Dissolved Organic Matter wie beispielsweise Huminsäure die durch den Abbau von Pflanzenresten entsteht minimieren Förderung Das Projekt wird im Rahmen von Horizon Europe durch ein Marie Skłodowska-Curie Postdoc-Stipendium gefördert das den internationalen Austausch von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen unterstützt „Das Marie Skłodowska-Curie Postdoc-Stipendium erlaubt der BAM herausragende Talente aus der ganzen Welt zu fördern und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen zu leisten“ so Knut Rurack Leiter des Fachbereichs Chemische und optische Sensorik an der BAM und Mentor des Stipendiaten Quelle Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM Sensorsystem für präzise Echtzeit-Analysen Bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM arbeitet man in einem EU-Projekt an der Entwicklung einer Methode um fäkale Verunreinigungen im Trinkwasser schnell und effizient nachzuweisen Es soll dabei ein Mini-Sensorsystem zum Einsatz kommen das eine Vor-Ort-Analyse von Wasserverunreinigungen in Echtzeit ermöglicht Trinkwasserkontrolle