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Lebensmittelanalytik 16 www labo de11 2025 Wie viel Mikroplastik steckt in Fisch und Meeresfrüchten? Die Angaben schwanken stark Das liegt auch daran dass der Lebensmittelüberwachung standardisierte Analyseverfahren fehlen um die winzigen Kunststoffpartikel in Fischereierzeugnissen quantitativ nachzuweisen Dadurch lassen sich die Ergebnisse unterschiedlicher Studien nur schwer bewerten und oft ist unklar wie zuverlässig vorliegende Daten sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max Rubner-Instituts haben Methoden aus der Umweltanalytik weiterentwickelt um sie für die Untersuchung von Mikroplastik in Fisch und Meeresfrüchten nutzbar zu machen Um Kunststoffpartikel Mikroplas - tik im Gewebe von Fisch und Meeresfrüchten detektieren zu können müssen organische Verbindungen wie Kohlenhydrate Proteine und Fette gründlich entfernt werden „Das darf die winzigen Kunststoffpartikel nicht beschädigen“ sagt Julia Süssmann Wissenschaftlerin am Max Rubner-Institut und Leiterin des Forschungsprojekts Süssmann und ihr Team haben eine spezielle Methode erarbeitet bei der die Proben zunächst enzymatisch und chemisch behandelt werden um das Fischgewebe aufzulösen Die Kunststoffteilchen werden anschließend mittels Druckfiltration aus der Flüssigkeit abgetrennt Mikroplastik kommt in Fisch und Meeresfrüchten laut bisherigen Daten in geringen Mengen und sehr ungleichmäßig verteilt vor „Darum brauchen wir besonders empfindliche Nachweismethoden“ erklärt Süssmann Mit sogenannten massebasierten Verfahren lässt sich der Gesamtgehalt an Kunststoff in einer Probe bestimmen Dabei wird beispielsweise die Probe unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzt wodurch sie sich zersetzt und gasförmige Produkte bildet Anhand deren Signale kann anschließend berechnet werden wie viel Plastik in der Probe enthalten war Mit dieser Methode kann eine große Bandbreite an Kunststoffarten wie Polyethylen PE oder Polypropylen PP nachgewiesen werden Außerdem entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Verfahren um Kunststoffe selektiv anzufärben Durch die Zugabe eines Fluoreszenzfarbstoffs etwa Nilrot können kleine farblose Kunststoffpartikel die mit klassischer Lichtmikroskopie oft nur schwer Menge an Mikroplastik in Nahrungsmitteln nachweisen Mikroplastik in Fisch und Meeresfrüchten Mikroskopische Aufnahmen von Mikroplastik nach Färbung mit Nilrot Partikel einiger Kunststoffe sowie Partikel natürlichen Ursprungs Bild MRI