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umfassen zum Beispiel Antioxydanzien Anti ozonierungsmittel Vulkanisierungmittel Anti alterungsmittel und viele mehr um die vielsei tigen Eigenschaften eines modernen Reifens zu ermöglichen „Die Toxizität von Reifen und Stra ßenabriebpartikeln hängt mit ihren organischen Zusatzstoffen den Additiven und den damit ver bundenen Umwandlungsprodukten zusammen“ erläutert dazu Anya Sherman Doktorandin am Ce MESS und Erstautorin der veröffentlichten Studie Die aus Autoreifen gewonnenen Verbindungen gelangen durch atmosphärische Ablagerung Be wässerung mit aufbereitetem Abwasser und die Verwendung von Klärschlamm als Dünger in die Landwirtschaft „Dort können sie von Pflanzen aufgenommen werden und so auch den Men schen erreichen“ fügt Prof Dr Thilo Hofmann hinzu Leiter der Forschungsgruppe Rückstände des Reifenabriebs in Blattgemüse Schließlich rechneten die Forschenden die Mess werte aus dem Gemüse auf die Aufnahme dieser Stoffe mit der Nahrung hoch „Wir haben auf Basis dessen was Menschen in der Schweiz und Israel essen die Aufnahme pro Tag berechnet“ erzählt Sherman Die Konzentrationen der Reifenadditive im Blattgemüse sind insgesamt gering und lie gen zum Beispiel bei 238 ng kg für Benzothiazol BTZ oder 0 4 ng kg für 6PPD ein Stoff dessen Transformationsprodukt 6PPDChinon eine hohe Toxizität zeigt Dies führt dann je nach Diät zu einer täglichen Aufnahme pro Person von 12 bis 1 296 ng für BTZ oder 0 06 bis 2 6 ng für 6PPD Das ist in der Größenordnung vergleichbar mit Medikamentenrückständen die ebenfalls auf Um wegen in die Nahrungskette gelangen Die Studie zeige so Thilo Hofmann deutliche Ergebnisse „Während die Konzentrationen und tägliche Auf nahme zum Glück relativ gering sind findet man dennoch Stoffe aus Autoreifen in der Nahrung Da gehören sie nicht hin “ Als nächste Schritte sollten laut Hofmann die gesundheitlichen Aspekte un tersucht werden Von der Straße auf die Pflanze in den Körper Bereits im Jahr 2023 konnten die Wissenschafter und Wissenschafterinnen zeigen dass Additive aus Autoreifen prinzipiell von Pflanzen aufgenom men werden können „Die Frage war jedoch ob dies nur in unserer mechanistischen Laborstudie passiert oder auch im Freiland“ zum Anlass der Studie Erstautorin Anya Sherman Daher analy sierten die Wiener Umweltwissenschafter und wissenschafterinnen in der aktuellen Studie ob Salatpflanzen die von Reifenabrieb abgegebenen Chemikalien unter natürlichen Wachstumsbedin gungen aufnehmen „Dazu haben wir echte Pro ben aus dem Supermarkt in der Schweiz sowie Feldgemüse aus Israel untersucht“ erklärt Prof Dr Thilo Hofmann den Hintergrund der aktuell veröffentlichten Studie Das internationale Forschungsteam analysier te mittels hochauflösender Massenspektrometrie die Proben auf insgesamt 16 reifenassoziierte Verbindungen Ursprungsländer der Blattgemüse in den Schweizer Proben aus dem Supermarkt waren Italien Spanien sowie die Schweiz Publikation Anya Sherman Luzian E Hämmerle Evyatar Ben Mordechay Benny Chefetz Thorsten Hüffer Thilo Hofmann Uptake of Tire-Derived Compounds in Leafy Vegetables and Implications for Human Dietary Exposure Frontiers in Environmental Science 2024 DOI 10 3389 fenvs 2024 1384506 https www frontiersin org articles 10 3389 fenvs 2024 1384506 full Quelle Universität Wien Lebensmittelanalytik 23 www labo de 11 2024 Setup zur Veranschaulichung Die Gemüse und Salatsorten zur Untersuchung erhielten die Forschenden zunächst tiefgekühlt Zum ersten Schritt der Proben verarbeitung Nach Gefriertrocknung um Wasser zu entfernen und Extraktion wurden die erhaltenen Proben mit der FlüssigchromatographieMassenspektro metrie untersucht Im unteren Bereich des Bildes ist eine Gefriertrocknungsan lage zu sehen Bild Anya Sherman Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsys temwissenschaft